Scuba Diving ist seit Jahren ein spannendes und aufregendes Abenteuer für mich. Aber alles musste ja mal irgendwie anfange. Ich wurde ja nicht gerade als Tauchlehrer geboren.
The beginning
Angefangen hat alles in einem langweiligen Urlaub auf Sri Lanka. Damals war ich noch als Referent tätig und an lange Arbeitstage gewöhnt. Und dann kommt man nach Sri Lanka… Teeplantagen, Hotelpool, Hotelstrand und das war es. Schon nach 2 Tagen habe ich mich geärgert, meinen Laptop, ok, damals waren es eher noch Schlepptops, nicht mitgenommen zu haben. Meine damalige Freundin Ines war begeisterte Taucherin. Ständig versuchte sie mich zu überreden, es doch auch einmal zu probieren. Meine Ausreden waren vielfältig – keine Zeit – uninteressant – wenn ich Fische sehen will, gehe ich in meine Lieblingsrestaurant usw. Ich denke, ich hatte einfach nur Schiss. Und nun auf Sri Lanka gestrandet entdeckte ich an dem Hotelpool ein Schild einer Tauchbasis: „Kostenloses Schnuppertauchen“. Ich musste noch 2 Tage warten, aber dann fand es tatsächlich statt. Eine englische Tauchlehrerin ging mit mir in den Hotelpool. Abgetaucht bis auf eine gnadenlose Tiefe von 1,50 Meter konnte ich erstmalig sehen, wie dreckig der Hotelpool wirklich war, wow. Leider war der Spaß nach etwa 5 Minuten wieder vorbei, ich wäre lieber auf immer geblieben, aber es war halt nur ein Try Dive. Nun war es bestätigt: Tauchen ist gefährlich. Es hatte mich schneller infiziert als das Coronavirus es jemals geschafft hätte. Bereits am nächsten Tags startete der PADI Open Water Kurs. Meine Tauchlehrerin sagte, es wäre ganz einfach. Was soll ich sagen, ich glaube diese vier Kurstage habe ich aus meinem Gedächtnis verdrängt. Um es zusammen zu fassen – wenn ich irgendwann meine beiden Tauchlehrer, ja, richtig, ich habe sie und danach ihren Mann verschlissen, wiedersehe, bekommen sie pauschal eine Kiste Bier von mir. Denn erst nachdem ich selber als Tauchlehrer gearbeitet habe, konnte ich sehen, wie Schüler sich anstellen können. Und ich war da sicher nicht besser, aber die gut geschulten Tauchlehrer hatten immer nur lobende Worte. Das lernt ein Tauchleher während seiner Ausbildung. Dabei weiß ich noch genau, das ich immer riesige Probleme hatte, überhaupt runterzukommen. Ein Druckausgleich war nahezu unmöglich und bereits nach zwei Tagen hatte ich eine Mittelohrentzündung. Das hat mich aber nicht gehindert, direkt im Anschluss auch noch den PADI Advanced Open Water Diver Kurs zu machen. Hey Mann, nach sechs Tagen und insgesamt 9 Tauchgängen war ich schon fortgeschrittener Taucher. Hammer. Es war vermutlich dieses übersteigerte Selbstbewusstsein das ich den Chef der Tauchbasis, Cpt. Eddy Ruprecht, damals schon fragte, was Tauchlehrer so verdienen… Ich kann nur sagen, eindeutig zu wenig.
Meine Lizenzen, schöne bunte Plastikkarten, bekam ich direkt nach Hause geschickt. Zurück in Deutschland ging es dann direkt los, „gute“ Tauchausrüstung kaufen. Ines begleitete mich und wir landeten in einem Tauchgeschäft in Bochum. Die Inhaberin freute sich sehr, mir teure Ausrüstung zu verkaufen. Als „fortgeschrittener“ Taucher war ich nun im Besitz eines DUI Wingjackets, mit dem ich nie wirklich umgehen konnte, eines Atemreglers, einem Camaro Moniteur Tauchanzug (zweiteilig und 7 mm dick), Flossen, Maske und ganz wichtig, einem riesigen Tauchermesser.
Und so ging es dann am Wochenende zur Bevertalsperre. Es war Anfang April, es war kalt, es war eine wahnsinnige Schlepperei. Nach einem sogenannten Buddycheck gingen wir dann mit zwei Freunden unter Wasser. Nach zwanzig Minuten hatte der Spaß dann für mich ein Ende. Die Druckluftflasche war restlos leer. Unsere Freunde sind noch etwa eine Stunde weiter getaucht. Nun wusste ich was Advanced Diver bedeutet. Ich hatte halt einen fortschrittlichen Luftverbrauch und bekam sofort den Spitznamen „Air-Junkie“. Also, direkt wieder in den nächsten Tauchladen, eine große Flasche und jede Menge Blei gekauft, weil auch davon brauchte ich recht viel.
Der Start war schwierig, tarieren konnte ich gar nicht aber das Tauchen hat mir einen megamäßigen Spaß gemacht.
Vielen Dank an alle die mir bei diesem Start geholfen haben.
Danach habe ich dann meine Ausbildung zum Profi in Angriff genommen. Hier geht es weiter -> hier klicken
Einige Fakten:
Die Erfahrung eines Tauchers wird anhand der protokollierten Freiwassertauchgänge bemessen.
PADI Open Water Diver - 5 Tauchgänge mit begrenztem Freiwasser oder Poolbecken plus 4 Tauchgänge im Freiwasser (Meer, See oder Wasser mit einer Tiefe von mehr als 5 Metern) mit einer Tauchzeit von mindestens 20 Minuten
PADI Advanced Open Water Diver: Mindestens 5 Open Water Adventure Tauchgänge mit mindestens 20 Minuten pro Tauchgang.
Mindesterfahrung als PADI Advanced Open Water Diver: 180 Minuten oder 3 Stunden. Würden Sie einen LKW-Fahrer mit 3 Stunden Erfahrung als fortgeschrittenen LKW-Fahrer bezeichnen?